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    Dennis Cooper: Die Schlampen

     24,70

    Coopers Die Schlampen ist ein faszinierend böses Gedankenspiel um Fantasien und Identitäten, Wahrheit und Lüge, um Abhängigkeiten und extreme Formen von Liebe und Sexualität. Das Buch ist auf dieselbe Weise von einem Wahrheitsbegriff besessen wie Griechische Tragödien oder Romantische Poesie, evoziert aber auch Gedankenspiele eines Jorge Luis Borges oder John Barth zu diesem Thema. Was ist Wahrheit? Was Fiktion?

    Roman, 252 Seiten

    Aus dem Amerikanischen Englisch von Raimund Varga

    Auf stille, abgekämpfte Weise trägt der Roman einen Restbestand an Menschenliebe und Humanismus mit sich herum, nur um beides an seine kaputten Figuren zu verlieren. Zum Schluss gelangen sie alle an ein Ende, als Vereinsamte, als Verlorene in ihren brutalen Vorstellungswelten und Ermattete von der „Brad-Saga“, die – gerade weil sie so unerbittlich gut geschrieben ist – nicht zur Wahrheit führen kann (…).
    – Samuel Hamen, deutschlandfunk –

    Eine permanent fluide Identität wird endlos konstruiert und dekonstruiert, in dem verzweifelten Versuch, ihrer Essenz näher zu kommen – was sie jedoch, paradoxerweise, bis zur völligen Unkenntlichkeit entstellt. Nicht einmal im Tod, scheint Cooper sagen zu wollen, wird sich die „Wahrheit“ offenbaren.
    Anja Kümmel, sissymag.de –

    Ein schmerzhafter Roman, der den Irrsinn digitaler Kommunikation perfekt parodiert.
    – Bettina Baltschev, deutschlandfunk –

    (…) Wie derzeit keinem anderen Autor gelingt es Dennis Cooper mit Die Schlampen, trotz größtmöglicher Kälte und Gewalt auch das vermeintlich zarte Wesen der Liebe fühlbar zu machen.
    – Carsten Schrader, kulturnews.de –

    Dennis Cooper ist ernsthaft an den Menschen interessiert. Deswegen schaut er hin – und wir mit ihm. Und das verleiht seinen Texten trotz aller Grausamkeiten auch etwas Zärtliches.
    – Marlon, booksaregayasfuck.de –

    Cooper verdient eine Neubewertung (…) dieses fesselnde Buch sollte mutigere Leser daran erinnern, dass wichtige transgressive Literatur nicht etwas sein muss, hinter dem nur Franzosen und gelegentlich perverse Amerikaner stehen können.
    LA Weekly –

    Hardcover mit Folienprägung und färbigem Buchschnitt (metallic)
    12,8 * 20,8 cm
    ISBN 978-3-903081-49-9
    € 24.00 [D], € 24.70 [A]

    erschienen am 17. November 2021

    auch als E-Book erhältlich
    ISBN 978-3-903081-76-5

    Leseprobe

    >>>  Über Dennis Cooper und die Suche nach der Wahrheit. >>>
    Blogger Dominic Schmiedl im Gespräch mit Verleger Jürgen Lagger schmiertiger.de

    Cover und Buchfotos: Matthias Kronfuss studio

    Dieser Titel ist auch als Ebook erhältlich. Bitte bestellen Sie ihn über buchhandel.de, Amazon, Morawa, Thalia oder eine andere Plattform Ihrer Wahl.

    Info: Am 01.01.2015 ist eine EU-Richtlinie in Kraft getreten, die den EU-weiten Vertrieb digitaler Produkte und Dienstleistungen insbesondere für kleine Webshops wie unseren unverhältnismäßig kompliziert macht. Wir haben uns daher entschlossen, nur noch gedruckte Ausgaben unserer Titel direkt zu vertreiben, und bitten Sie, das Ebook bei Ihrem bevorzugten Online-Händler zu erwerben.

    Die Schlampen spielt in der Welt der Dating-Plattformen. Zentrale Figur ist ein Escort namens Brad. Die Geschichte entwickelt sich auf einer Website, auf der Escorts von ihren Kunden bewertet werden können. Erzählt wird nur durch die Postings, E-Mails und Gespräche derjenigen, die hier Beiträge schreiben. Rasch wird klar, dass sich deren Behauptungen widersprechen, Meinungen prallen aufeinander, und bald weiß man in dem Wust aus Lügen und Halbwahrheiten nicht mehr, ob sich auch eine Wahrheit darunter befindet und welcher Stimme man trauen kann. Im Laufe des Meinungskrieges mischen sich unter diversen Profilnamen auch Beitragschreiber in die Diskussion ein, die den Thread dazu nutzen, um wüsteste sexuelle Fantasien zu spinnen. Diese Fantasien steigern sich bis zur Behauptung der Existenz eines Snuff-Videos, an dem die beiden Hauptprotagonisten teilgenommen haben sollen: Aus einem anfänglich komischen Schlagabtausch zwischen enttäuschten und zufriedenen Freiern wird ein kaltes, brutales Spiel mit Gefühlen und Leben.

    Coopers Die Schlampen ist ein faszinierend böses Gedankenspiel um Fantasien und Identitäten, Wahrheit und Lüge, um Abhängigkeiten und extreme Formen von Liebe und Sexualität. Das Buch ist auf dieselbe Weise von einem Wahrheitsbegriff besessen wie Griechische Tragödien oder Romantische Poesie, evoziert aber auch Gedankenspiele eines Jorge Luis Borges oder John Barth zu diesem Thema. Was ist Wahrheit? Was Fiktion?

    dennis cooper

    DENNIS COOPER ist Autor von zehn Romanen sowie zahlreichen Lyrikbänden und Sachbüchern. Seine Bücher wurden in 19 Sprachen übersetzt. Sein Roman The Sluts (2005) gewann den Prix Sade und den Lambda Literary Award für den besten Roman des Jahres. Seine jüngsten Romane sind I wished (2022) und drei einzigartige, international gefeierte Arbeiten, die zur Gänze aus animierten GIFs bestehen: Zac’s Haunted House (2015), Zac’s Freight Elevator (2016) und Zac’s Drug Binge (2020).

    Er arbeitete für die Spielfilme Like Cattle Towards Glow (2015) und Permanent Green Light (2018) mit dem Künstler und Regisseur Zac Farley zusammen und schreibt seit 2004 für die französische Theaterdirektorin und Choreographin Gisèle Vienne. Zudem ist Cooper Chefredakteur des amerikanischen Verlagimprints Little House on the Bowery und ein weithin veröffentlichter Kunstkritiker und Journalist, sowie mitwirkender Redakteur des Artforum International Magazine.

    Dennis Cooper lebt in Paris und Los Angeles.

    www.dennis-cooper.net | denniscooperblog.com | www.kiddiepunk.com

    Titel bei Luftschacht:
    Ich wünschte (Roman, 2023)
    Die Schlampen (Roman, 2021)
    Mein loser Faden (Roman, 2018)
    God Jr. (Roman, 2017)

    RAIMUND VARGA, * in Wien, wo er auch als Unterrichtender, Lektor und Übersetzer lebt.

    Dennis Coopers Roman Die Schlampen ist wahrlich keine leichte Kost. Aber lässt man sich auf diesen abstoßenden wie faszinierenden Text ein, bleibt der Eindruck einer bitterbösen Parodie auf die digitale Kommunikation, die ihren eigenen monströsen Gesetzen folgt.
    – Bettina Baltschev, deutschlandfunk

    Während die Leser:innen versuchen, die Geschichte von Brad und Brian zu entwirren, werden sie von Dennis Cooper zugleich in ein erkenntnisreiches Gedankenspiel über Wahrheit, Identität und Abhängigkeit gezogen – und wie derzeit kein anderer Autor gelingt es ihm mit Die Schlampen, trotz größtmöglicher Kälte und Gewalt auch das vermeintlich zarte Wesen der Liebe fühlbar zu machen.
    – Carsten Schrader, kulturnews.de

    Von einer Idealisierung von Pädophilie, Gaslighting oder Prostitution ist Coopers Die Schlampen weit entfernt. Auf stille, abgekämpfte Weise trägt der Roman einen Restbestand an Menschenliebe und Humanismus mit sich herum, nur um beides an seine kaputten Figuren zu verlieren.
    Zum Schluss gelangen sie alle an ein Ende, als Vereinsamte, als Verlorene in ihren brutalen Vorstellungswelten und Ermattete von der „Brad-Saga“, die – gerade weil sie so unerbittlich gut geschrieben ist – nicht zur Wahrheit führen kann (…).
    – Samuel Hamen, deutschlandfunk

    Klar ist einzig, dass wir (Lesenden) Teil einer Versuchsanordnung geworden sind, aus der uns Cooper so schnell nicht wieder zu entlassen gedenkt. Nach allen Seiten hin wirft er seine Angelhaken aus, bedient sich nonchalant in den Bilderwelten der Popkultur, der Pornographie, aber auch der Erkenntnistheorie. Denn letztendlich geht es in Die Schlampen um hochphilosophische Fragen: Wie gelangen wir zu bestimmten Überzeugungen? Woher wissen wir, was wahr ist, und was nicht? Lässt sich unser individuelles Bewusstsein überhaupt von der kollektiven Fantasie trennen?
    – Anja Kümmel, sissymag.de

    Man ist angeekelt und abgestoßen von den detaillierten, unbarmherzigen Gewalt- und Sexbeschreibungen und fragt sich mehr als einmal, warum man nicht einfach mit der Lektüre aufhört. Aber da ist dieser (…) Wunsch, dieses Dickicht der Pseudonyme, den Dschungel zwischen Wahrheit, Lüge, Phantasma, Geilheit, Perversion, Erschrecken und Verstörung entschlüsseln zu wollen. (…) Ja, Die Schlampen ist ein schockierendes Buch, erinnernd an Lektüreerlebnisse mit de Sade oder Bataille. Dies nicht als Warnung, sondern nur als Einordnung.
    – Gregor Keuschnig, Glanz & Elend

    Ja, Cooper stürmt an gegen die Grenzen dessen, was ethisch akzeptiert wird (…) sein Werk ist zutiefst an den Problemen des Moralischen interessiert. Dabei stellt es jegliche Annahmen über Moral in Frage, vor allem auf dem Gebiet der Dichtung und inwieweit sie gegen die Realität verstößt (und vice versa) (…) Die Schlampen ist oft sowohl selbst-reflexiv als auch ausgelassen und mischt abfälligen Zynismus mit komischer Ironie. Cooper ging sogar so weit, es eine Komödie zu nennen. (…) Die Schlampen verweigert eine fixe Subjektivität und legt nahe, dass Identität sich verändert, exportierbar ist, aneigenbar; sie überschreitet ihre eigenen Grenzen.
    – Megan Milk –

    Die unheimliche Nüchternheit, mit der dies alles erörtert wird, macht diesen Neo-Briefroman so faszinierend …
    – Publishers Weekly –

    Cooper verwendet das Thema niedergeschriebener Fantasien im Kontrast zu tatsächlicher Gewalt; die Postings, die diesen Briefroman des Digital-Zeitalters ausmachen, sind mit so viel Falschinformation vollgepackt, dass es rasch schwierig wird, die Realität von bösartigen Motiven und Wichsvorlagen zu unterscheiden. Cooper verdient eine Neubewertung (…) dieses fesselnde Buch sollte mutigere Leser daran erinnern, dass wichtige transgressive Literatur nicht etwas sein muss, hinter dem nur Franzosen und gelegentlich perverse Amerikaner stehen können.
    – LA Weekly –

    Cooper sah bereits 2005 fast schon kassandraartig voraus, welche Gefahr von der Anonymität und Manipulationsfähigkeit im Internet ausgehen kann, aber auch welch ein Marktplatz der Ideen es ist. Die Schlampen beschreibt härteste sexuelle Phantasien, führt so manchen in die Irre und gibt aber doch irgendwie allen das, was sie wollen.
    – Hans Siglbauer/ the little queer review

    Ein tiefschwarzes, erbarmungsloses Buch. Eine Mutprobe. Ein Buch über menschliche/männliche Abgründe. Ein großes Buch über die Liebe.
    – Florian Valerius/ @literarischernerd, Instagram –

    Im virtuellen Raum der Webseite ist Brad ein Avatar, eine leere Hülle, auf der die Freier ihre Begierden projizieren können, Fantasien, in denen sich Eros und Thanatos die Hand geben, Brad ist käuflich und somit im kapitalistischen Sinne entmenschlicht. Sein Körper ist ein konsumierbares Stück Fleisch, eine Masse, die penetriert, vergewaltigt, auseinandergenommen werden kann. Wenn sich die Grenzen zwischen Begehren, Tod und Liebe auflösen, kann auch der Körper nur ein grenzenloser sein.
    – Marlon, booksaregayasfuck.de

    Nach der letzten Seite fühlt man sich nicht gut, fast ein bisschen dreckig. Das schafft nur richtig gute Literatur. Cooper wagt viel und fordert alles, tritt uns zwischen die Beine, richtig dolle, und wir sagen “Danke”.
    – Alex/ @bookhouseboy_from_twin_peaks, Instagram –

    Dennis Cooper schreibt völlig moralbefreit und ist ein Meister, die verstörendsten Momente der menschlichen Begierde offenzulegen. Kompromisslos.
    – Daniel Schmelhaus/ @diek_aiserin, Instagram –

    Das Spiel mit den Identitäten und die durch die Chats und Gespräche entstehenden Abhängigkeiten bilden das formale Gerüst für eine Erzählung, die in ihrer Direktheit und Derbheit so fundamental, so schockierend ist, dass man als Leser*in förmlich sprachlos, oftmals angewidert, schockiert und verstört zurückbleibt.
    – Björn Schäffer/ @bjoernandbooks, Instagram –

    Dennis Cooper wird euch verstören und hart rannehmen (…) Dieses Buch ist ein Ritt, den man nie vergessen wird.
    – Timo/ @rainbookworld, Instagram –

    Die Schlampen ist literarisch wahnsinnig gelungen, die Erzählweise, die Sprache und die unterschiedlichen Männer, die Cooper zu Wort kommen lässt, machen das Buch zu einer besonderen Leseerfahrung.
    josiajourdan.ch